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Vereinssportzentrum - 13 wichtige Fragen

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Was ist ein Vereinssportzentrum?

Das vereinseigene Sportzentrum, der SPORTbahnhof ist ein Gebäude, das der TV Arnsberg 1861 e.V. in Eigenregie bauen und betreiben wird. Es beinhaltet ein Trainingszentrum mit einer Gerätetrainingsfläche/Individualtrainingsfläche und drei Kursräumen, Nass-/Sanitärbereich, Büroräume sowie einen Empfangsbereich. Der SPORTbahnhof vereint unter einem Dach wesentliche Elemente, die zur Gesunderhaltung der Mitglieder und breiter Teile der Arnsberger Bevölkerung beitragen. Das Angebot geht somit über das von kommerziellen Anbietern hinaus. Der SPORTbahnhof ist kein Fitnessstudio im herkömmlichen Sinn, sondern eine auf Gesundheits- und Fitness-Sport ausgerichtete Einrichtung.

 

Warum baut der TVA ein vereinseigenes Sportzentrum?

Der demographische Wandel, gesellschaftliche Veränderungen und flexiblere Arbeitsformen verändern auch die Nachfrage nach Sportangeboten. Das stellt den TVA - wie alle Sportvereine - vor neue Herausforderungen. Immer mehr Menschen wollen trainieren, wenn sie Zeit und Lust haben. Sporttreiben in einer angenehmen Atmosphäre, in ansprechendem Ambiente, an modernen Sportgeräten unter konstanter Betreuung durch Fachpersonal bekommt einen immer größeren Stellenwert. Das betrifft insbesondere die Altersgruppe der 40 bis 80-jährigen. In diesem Altersbereich hat der TVA seit dem Jahr 2005 viele Mitglieder verloren. Nur in vereinseigenen Sporträumen mit ganzjährigem Trainingsbetrieb, durch Angebote von Individual- und Gruppentraining sowie Präventions- und Reha-Sportangeboten kann auf die gesellschaftlichen Veränderungen eingegangen, können Mitglieder gehalten und vor allem zahlreiche neue Mitglieder gewonnen werden.

 

Besteht überhaupt ein Markt in „Alt“-Arnsberg für so ein Projekt?

Mit den ersten konkreteren Überlegungen im Jahr 2012 zum Bau eines eigenen Sportzentrums, wurde eine vom LSB empfohlene Agentur, welche sich auf die Beratung von Sportvereinen spezialisiert hat beauftragt, eine Marktanalyse zu erstellen. Die dazu erhobenen Daten, u.a. eine Konkurrenzanalyse, die Einwohnerentwicklung, das Kaufkraftverhalten wurden Ende 2019 nochmals aktualisiert. Die Daten belegen eindrucksvoll, dass in Arnsberg ein Markt vorhanden ist und ein Vereinsportzentrum wirtschaftlich betrieben werden kann.

 

Wie wird der SPORTbahnhof finanziert?

Finanziert wird das Projekt im Wesentlichen über einen Kredit „Sportstättenförderung“ der NRW Bank in enger Abstimmung mit der Sparkasse Arnsberg-Sundern und der Volksbank Sauerland. Zudem wird durch Spenden ein wesentlicher Eigenbeitrag zur Finanzierung geleistet. Im Oktober 2014 hat der TVA bereits das für den SPORTbahnhof benötigte Grundstück mit einer Fläche von 2800 m2 in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs in Arnsberg erworben. Das zum Kaufzeitpunkt noch darauf stehende „Bahnhofs-Hotel Menge“ wurde im Auftrag des TVA abgerissen, so dass das Grundstück sich in einem baureifen Zustand befindet. Die Abrisskosten wurden vom TVA bezahlt. Der Kaufbetrag und die Abrisskosten wurden über einen Kredit finanziert. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Juli 2014 hat mit über 90% dem Grundstückserwerb und den weiteren Planungen für das Sportzentrum zugestimmt. Der Grundbeitrag wurde damals für Erwachsene um einen Euro, für Jugendliche um 50 Cent erhöht. Mit diesen Zusatzeinnahmen wird der Kredit für den Grunderwerb beglichen. Der eigentliche Baubeschluss wurde auf einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24. April 2016 mit der überwältigenden Mehrheit von 81 JA-Stimmen und 2 ENTHALTUNGEN, ohne Gegenstimmen, gefasst. Der Spendenstand am 03. Mai 2021 betrug erfreuliche 123.170 Euro. Die Eigenkapitalquote konnte durch den Verkauf von 1.500 qm des Grundstücks für den Bau einer neuen Kita (Martin-Luther-Kindergarten) deutlich erhöht werden. Die verbliebene Grundstücksfläche ist für den SPORTbahnhof ausreichend.

 

Warum wird das Projekt mit ca. 1000 m2 Gebäudenutzfläche so groß geplant? Geht es nicht auch kleiner und damit preiswerter?

Die Größe der Gebäudenutzfläche errechnet sich aus dem bestehenden und nach Fertigstellung des SPORTbahnhof's zu erwartenden Mitgliederpotential des TVA. Als Grundlage für potentiell neue Mitglieder dient die bereits oben erwähnte Markt- und Konkurrenzanalyse. Dazu kommen die Erfahrungen anderer Sportvereine vergleichbarer Größe, die bereits ein eigenes Sportzentrum realisiert haben. Die Verantwortlichen des TVA haben bei den Planungen des Projekts beschlossen auf Qualität zu setzen, Qualität am Bau, Qualität bei der Geräteausstattung, Qualität beim Ambiente und Qualität bei den Mitarbeitern. Auf dieses „Qualitätskonzept“ zu setzen, wurde uns zudem im Rahmen zahlreicher Gespräche mit Experten des Landessportbundes, Verantwortliche von anderen Sportvereinen sowie der Marketingagentur (Flowcon Unternehmensberatung GmbH) empfohlen. Das Projekt ist ein Langzeitprojekt, welches auf die kommenden 40 bis 50 Jahre ausgelegt ist. Es soll eine Sportstätte sein, wo man gerne hingeht, gerne trainiert und sich wohl fühlt. Durch den Bau barrierefreier Zugänge (u.a. Aufzug in das Obergeschoß) wird auch Menschen mit Behinderung der Zugang erleichtert und ein Training ermöglicht. Der SPORTbahnhof entsteht an einer zentralen Stelle in der Stadt, dessen Umfeld durch das Bürgerzentrum Bahnhof, einer Seniorenwohnanlage, das Feuerwehrmuseums und der gesamten Gestaltung einschließlich der Parkflächen in den vergangenen Jahren stark aufgewertet wurde. Der SPORTbahnhof integriert sich architektonisch in dieses Umfeld. Es ist somit auch ein Projekt von städtebaulicher Bedeutung.

 

Wie soll die Gegenfinanzierung aussehen?

Gegenfinanziert wird das Projekt durch die Gründung einer neuen Abteilung innerhalb des TVA, der Gesundheits- und Fitnessabteilung. Diese Abteilung betreibt den SPORTbahnhof. Derzeitige Mitglieder, die das umfangreiche neue Angebot in ihrer Gesamtheit (Kursangebote, Gerätesportbereich) nutzen möchten, zahlen zusätzlich einen Abteilungsbeitrag. Die durch den SPORTbahnhof zu erwartenden zahlreichen neuen Mitglieder müssen ebenfalls dem TVA beitreten. Neue Kursangebote sowie Kurse im Präventions- und Reha-Sportbereich unterstützen die Einnahmen. Wer lediglich an einzelnen Kursen teilnehmen möchte, muss verständlicherweise nur die dafür anfallenden zusätzlichen Kursgebühren und nicht den Abteilungsbeitrag bezahlen. Der SPORTbahnhof wird für Firmen, Einzelhandelsgeschäfte, Schulen und Kita's ein interessanter Kooperationspartner darstellen. Dadurch können weitere Einnahmen generiert werden.

 

Welche Folge hätte ein Scheitern des Projekts für den TVA?

Durch die Begleitung des Projektes durch Experten des Landessportbundes NRW sowie weiterer kompetenter Partner aus anderen Sportvereinen, die seit Jahren erfolgreich ein Vereinssportzentrum leiten, ist die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns als sehr gering einzustufen. Eine Insolvenz ist zwar theoretisch denkbar, sie ist jedoch bisher bei vergleichbaren Vereinsprojekten in Deutschland noch nicht vorgekommen. Das Gegenteil ist meistens der Fall. Vereine, die so ein Projekt angehen und „stemmen“ profitieren stark von den vielfältigen neuen Möglichkeiten, die eine eigene Sportstätte bietet.

 

Gibt es auch negative Beispiele für Sportvereinszentren?

Nach Auskunft des Landessportbundes NRW und vom „Freiburger Kreis“, einem Zusammenschluss von 250 Großvereinen aus ganz Deutschland, ist seit Mitte der 90er Jahre kein Verein insolvent gegangen, der so ein Projekt umgesetzt hat. Natürlich sind die einzelnen Vereine unterschiedlich erfolgreich. Um Fehler zu vermeiden, korrespondiert der TVA sehr eng mit Vereinen, die ein eigenes Sportzentrum erfolgreich betreiben. Die Vereine bieten vielfältige Formen der Unterstützung und geben wertvolle Tipps, um größere Fehler zu vermeiden.

 

Was bringt der SPORTbahnhof meiner Abteilung?

Der SPORTbahnhof bietet für alle Abteilungen innerhalb des TVA direkt und indirekt einen Mehrwert. Abteilungsmitglieder bekommen zusätzliche ganzjährige Angebote im TVA, egal ob Leistungs-, Breiten- oder Fitnesssportler. Wettkampfsportler, die aufgrund des Alters keine Wettkämpfe mehr bestreiten können, finden sofort ein Folgeangebot im Verein. Des Weiteren kommen die Erträge, die der SPORTbahnhof erwirtschaftet, in der Querfinanzierung dem Gesamtverein und somit allen Abteilungen zugute.

 

Was bringt der SPORTbahnhof der Stadt Arnsberg?

Die Angebote im SPORTbahnhof (außer Reha-Sport) setzen zwar eine Mitgliedschaft im TVA voraus, aber der Verein wird durch die vielen Gesundheitssportangebote für alle Altersgruppen zu einem noch wichtigeren Partner für die Stadt. Der TVA schafft professionelle Strukturen, die zum Wohle der gesamtgesellschaftlichen Aufgaben eingebracht werden. So ist zum Beispiel ein Engagement in der Ganztagsbetreuung an Schulen eher möglich, wenn es professionelle, beim Verein angestellte Übungsleiter und Mitarbeiter gibt, die auch vormittags und am frühen Nachmittag Angebote für Schülerinnen/Schüler möglich machen. Durch die Kooperation mit Firmen und Behörden kann die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter verbessert und die Krankenquote verringert werden.

 

Wird sich mein Mitgliedsbeitrag erhöhen, wenn der SPORTbahnhof gebaut wird?

Nein! Der Grundbeitrag bleibt bestehen. An der Struktur und den derzeitigen Angeboten im Verein wird sich nichts ändern. Es wird nur eine weitere Abteilung, neben der Handball-, Badminton-, Tanzsport-, Reha-Sport-, Takwondo- und Turn-Abteilung geschaffen, die den SPORTbahnhof betreibt. Die Nutzung der neuen Abteilung stellt somit ein Zusatzangebot zu den bestehenden Angeboten dar. Erfahrungen anderer Vereine zeigen, dass durch die Einnahmen aus dem Vereinssportzentrum eine Querfinanzierung von defizitären Vereinsbereichen wesentlich leichter möglich wird. So wird der SPORTbahnhof dazu beitragen, das Angebot in den einzelnen Abteilungen, auch in Zeiten nachlassender Unterstützung durch die öffentliche Hand, zu sozial verträglichen Tarifen aufrecht zu erhalten.

 

Gefährdet ein TVA-Vereinssportzentrum die Existenz bestehender gewerblicher Einrichtungen in der näheren Umgebung?

Davon ist nicht auszugehen. Erfahrungen aus anderen Orten mit Vereinssportzentren zeigen keine negativen Auswirkungen auf den kommerziellen Fitnessmarkt. Ca. 75% der Nutzer eines Vereinssportzentrums kommt im ersten Betriebsjahr erstmalig mit dem Thema gerätegestütztes Training in Kontakt, haben also vorher noch keine Erfahrungen mit Fitnesstraining gemacht. Der überwiegende Teil der Nutzer von Vereinsangeboten nehmen die Angebote nur wahr, weil sie von einem gemeinnützigen Sportverein angeboten werden. Ohne den SPORTbahnhof würde also ein großer Teil der Arnsberger Bevölkerung diese Form des Gesundheitssports nicht in Anspruch nehmen.

 

Wann wird der SPORTbahnhof in Betrieb genommen?

Wenn die im Juni 2021 begonnenen Bauarbeiten zeitlich weiterhin wie geplant ablaufen, ist von einer offiziellen Eröffnung im 2. Halbjahr 2022 auszugehen.